Gebühren für Langzeitstudis?
"Ich unterschreibe hier aber nicht für Langzeitstudenten, oder?" - Sorgenvoll zögern so manche KommilitonInnen beim Unterzeichnen der Unterschriftenaktion des Aktionsbündnisses gegen Studiengebühren (ABS). Man halte ja "eigentlich" auch nichts von Studiengebühren, "aaaber" einen Sündenbock braucht man dann doch noch. Der Mythos der schmarotzenden "LangzeitstudentInnen" wird gebetsmühlenartig von StudiengebührenbefürworterInnen wiederholt.
Natürlich wendet sich das ABS und dessen Unterschriftenaktion gegen jedwede Form von Studiengebühren. Und das aus gutem Grund. Gerade "Langzeit"studiengebühren werden gerne als Wegbereiterinnen für allgemeine Studiengebühren verwendet. So müssen die KommilitonInnen in Baden-Württemberg 1000 Mark pro Semester zahlen, wenn sie die Regelstudienzeit um mehr als vier Semester überschritten haben - und nun plant der dortige Wissenschaftsminister Trotha den nächsten Schritt, nämlich allgemeine Gebühren.
Vor einigen Jahren war noch überall zu hören, dass "lange" Studienzeiten angesichts der schlechten Ausstattung der Hochschulen und der problematischen Finanzlage der StudentInnen unvermeidbar sind. Diese Stimmen sind weitgehend verstummt, obwohl sich an beiden Sachverhalten nichts zum Positiven, sondern eher zum Negativen entwickelt hat.
"Wissenschaftliche Untermauerung" erhält die x-te Auflage der SozialschmarotzerInnenkampagne durch zwei Mannheimer WirtschaftswissenschaftlerInnen, die auf einer mehr als unwissenschaftlichen Befragung von 418 StudentInnen fußt. Demnach ist der StudentInnenausweis 1187 Mark pro Semester wert. Die, um es höflich zu formulieren, methodische Fragwürdigkeit der Zahlen kommt bei den genannten Vergünstigungen zum Ausdruck: Da wird das Semesterticket genannt - doch kein Verkehrsbetrieb zahlt dabei drauf. Bankkonten und Zeitschriften seien billiger - doch handelt es sich hierbei vor allem um Werbemaßnahmen für potentielle zahlungskräftige StammkundInnen. Und die Befreiung von Rundfunkgebühren erhalten alle Menschen mit geringem Einkommen - nicht nur StudentInnen. Darüber hinaus wird dabei völlig ausgeklammert, dass StudentInnen von Sozialleistungen wie Wohngeld und Sozialhilfe ausgeschlossen sind und dass mittlerweile nur noch drei Jahre Studium auf die Rente angerechnet werden. Eine seriöse Studie käme höchstwahrscheinlich zu dem Ergebnis, dass "LangzeitstudentInnen" niemand anderem auf der Tasche liegen als sich selbst.
http://www.al.uni-koeln.de/info/52/0304.html
Natürlich wendet sich das ABS und dessen Unterschriftenaktion gegen jedwede Form von Studiengebühren. Und das aus gutem Grund. Gerade "Langzeit"studiengebühren werden gerne als Wegbereiterinnen für allgemeine Studiengebühren verwendet. So müssen die KommilitonInnen in Baden-Württemberg 1000 Mark pro Semester zahlen, wenn sie die Regelstudienzeit um mehr als vier Semester überschritten haben - und nun plant der dortige Wissenschaftsminister Trotha den nächsten Schritt, nämlich allgemeine Gebühren.
Vor einigen Jahren war noch überall zu hören, dass "lange" Studienzeiten angesichts der schlechten Ausstattung der Hochschulen und der problematischen Finanzlage der StudentInnen unvermeidbar sind. Diese Stimmen sind weitgehend verstummt, obwohl sich an beiden Sachverhalten nichts zum Positiven, sondern eher zum Negativen entwickelt hat.
"Wissenschaftliche Untermauerung" erhält die x-te Auflage der SozialschmarotzerInnenkampagne durch zwei Mannheimer WirtschaftswissenschaftlerInnen, die auf einer mehr als unwissenschaftlichen Befragung von 418 StudentInnen fußt. Demnach ist der StudentInnenausweis 1187 Mark pro Semester wert. Die, um es höflich zu formulieren, methodische Fragwürdigkeit der Zahlen kommt bei den genannten Vergünstigungen zum Ausdruck: Da wird das Semesterticket genannt - doch kein Verkehrsbetrieb zahlt dabei drauf. Bankkonten und Zeitschriften seien billiger - doch handelt es sich hierbei vor allem um Werbemaßnahmen für potentielle zahlungskräftige StammkundInnen. Und die Befreiung von Rundfunkgebühren erhalten alle Menschen mit geringem Einkommen - nicht nur StudentInnen. Darüber hinaus wird dabei völlig ausgeklammert, dass StudentInnen von Sozialleistungen wie Wohngeld und Sozialhilfe ausgeschlossen sind und dass mittlerweile nur noch drei Jahre Studium auf die Rente angerechnet werden. Eine seriöse Studie käme höchstwahrscheinlich zu dem Ergebnis, dass "LangzeitstudentInnen" niemand anderem auf der Tasche liegen als sich selbst.
http://www.al.uni-koeln.de/info/52/0304.html
langzeitstudis - 1. Jan, 08:43