Langzeitstudium, im Oktober 2006
In Hessen wurden am 05.10.2006 allgemeine Studiengebühren beschlossen. Während fast alle Studierenden diese erst nach dem Studium in Raten zahlen können, ist diese Möglichkeit für Langzeitstudis nicht gegeben. Dazu heißt es in einer Presseerklärung von Bündnis 90 / Die Grünen in Hessen:
Erschwerend kommt hinzu, dass im Gesetzentwurf weiterhin für Langzeitstudierende erhöhte Studiengebühren vorgesehen sind, aber gleichzeitig keinen Anspruch auf ein Darlehen haben. Deswegen und auch mangels Übergangsregelungen wird es in der Generation der jetzt Studierenden zu einer hohen Quote von Studienabbrechern kommen. (Bündnis 90 / Die Grünen Hessen)
Auch alle Studierende in Niedersachsen müssen Studiengebühren bezahlen. Besonders benachteiligt sind hier wieder die Langzeitstudierenden:
Die meisten Studierenden haben die Möglichkeit, ein verzinstes Darlehen aufzunehmen und die Gebühren nach dem Studium in Raten zu bezahlen. Anders Langzeitstudierende: Ihre Kosten erhöhen sich in Niedersachsen mit diesem Semester auf bis zu 800 Euro, die sie ohne Darlehen bezahlen müssen. (ND 02.10.06)
Damit dürfte für viele Langzeitstudis das Studium endgültig zu Ende sein. Nachdem Politiker/innen in Nordrhein-Westfalen zunächst eine "Geld zurück Garantie" bei schlechten Studienbedingungen ins Gespräch gebracht hatten, wurden die Gebühren nach Aussage des Sprechers der Universität Bonn von dreisten Langzeitstudenten zurückgefordert:
Langzeitstudierende, die in Nordrhein-Westfalen schon länger Studiengebühren zahlen müssen, hätten jeden Ausnahmetatbestand genutzt und die Universität „mit Anträgen überflutet“. (FAZ 13.09.06)
Das geht natürlich nicht! Da könnte ja jeder kommen und eine Gegenleistung für die Gebühren fordern. Aber darum geht es schließlich nicht. Die Debatte um Studiengebühren für Langzeitstudis führt zur fortschreitenden Entsolidarisierung in der Studierendenschaft. Durch die Verinnerlichung einer Leistungsmaxime und der "Die Kassen sind leer" - Rhetorik wurde das Feindbild der schmarozenden LANGZEITSTUDENTEN systematisch aufgebaut. Ein Großteil der Studierenden ist mit Langzeitstudiengebühren grundsätzlich einverstanden:
Generell halten viele Studenten nichts von allgemeinen Studiengebühren. "Für Langzeitstudenten ist es okay, ab dem ersten Semester aber nicht", meint die 25-jährige Pädagogikstudentin Sabine Theden. (Main-Rheiner 07.10.2006)
Inzwischen wurden daher Langzeitstudiengebühren in fast allen Bundesländern eingeführt. Durch die Salamitaktik der Einführung von Langzeitstudiengebühren können Gebührenerhebung und -erfassung erprobt werden, um im nächsten Schritt allgemeine Studiengebühren einzuführen.
Gebührenfrei studieren können Langzeitsstudenten / Langzeitstudentinnen nur noch in folgenden Bundesländern:
Berlin
Brandenburg
Mecklenburg-Vorpommern
Schleswig-Holstein
Aber auch in Berlin will die SPD ein Studienkontenmodell einführen um Langzeitstudierende nachhaltig aus den Universitäten zu vertreiben:
die SPD will ein Studienkontenmodell, das Langzeitstudierende zur Kasse bittet.(taz 02.10.2006)
Dabei bleibt (Ausnahmsweise in Einklang mit Bündnis 90 / Die Grünen Hessen) nur festzustellen: Studiengebühren sind verfassungswidrig, unsozial, ökonomisch unsinnig und politisch falsch
Oktober 2006, Langzeitstudis gegen Studiengebühren (Berlin)
Erschwerend kommt hinzu, dass im Gesetzentwurf weiterhin für Langzeitstudierende erhöhte Studiengebühren vorgesehen sind, aber gleichzeitig keinen Anspruch auf ein Darlehen haben. Deswegen und auch mangels Übergangsregelungen wird es in der Generation der jetzt Studierenden zu einer hohen Quote von Studienabbrechern kommen. (Bündnis 90 / Die Grünen Hessen)
Auch alle Studierende in Niedersachsen müssen Studiengebühren bezahlen. Besonders benachteiligt sind hier wieder die Langzeitstudierenden:
Die meisten Studierenden haben die Möglichkeit, ein verzinstes Darlehen aufzunehmen und die Gebühren nach dem Studium in Raten zu bezahlen. Anders Langzeitstudierende: Ihre Kosten erhöhen sich in Niedersachsen mit diesem Semester auf bis zu 800 Euro, die sie ohne Darlehen bezahlen müssen. (ND 02.10.06)
Damit dürfte für viele Langzeitstudis das Studium endgültig zu Ende sein. Nachdem Politiker/innen in Nordrhein-Westfalen zunächst eine "Geld zurück Garantie" bei schlechten Studienbedingungen ins Gespräch gebracht hatten, wurden die Gebühren nach Aussage des Sprechers der Universität Bonn von dreisten Langzeitstudenten zurückgefordert:
Langzeitstudierende, die in Nordrhein-Westfalen schon länger Studiengebühren zahlen müssen, hätten jeden Ausnahmetatbestand genutzt und die Universität „mit Anträgen überflutet“. (FAZ 13.09.06)
Das geht natürlich nicht! Da könnte ja jeder kommen und eine Gegenleistung für die Gebühren fordern. Aber darum geht es schließlich nicht. Die Debatte um Studiengebühren für Langzeitstudis führt zur fortschreitenden Entsolidarisierung in der Studierendenschaft. Durch die Verinnerlichung einer Leistungsmaxime und der "Die Kassen sind leer" - Rhetorik wurde das Feindbild der schmarozenden LANGZEITSTUDENTEN systematisch aufgebaut. Ein Großteil der Studierenden ist mit Langzeitstudiengebühren grundsätzlich einverstanden:
Generell halten viele Studenten nichts von allgemeinen Studiengebühren. "Für Langzeitstudenten ist es okay, ab dem ersten Semester aber nicht", meint die 25-jährige Pädagogikstudentin Sabine Theden. (Main-Rheiner 07.10.2006)
Inzwischen wurden daher Langzeitstudiengebühren in fast allen Bundesländern eingeführt. Durch die Salamitaktik der Einführung von Langzeitstudiengebühren können Gebührenerhebung und -erfassung erprobt werden, um im nächsten Schritt allgemeine Studiengebühren einzuführen.
Gebührenfrei studieren können Langzeitsstudenten / Langzeitstudentinnen nur noch in folgenden Bundesländern:
Berlin
Brandenburg
Mecklenburg-Vorpommern
Schleswig-Holstein
Aber auch in Berlin will die SPD ein Studienkontenmodell einführen um Langzeitstudierende nachhaltig aus den Universitäten zu vertreiben:
die SPD will ein Studienkontenmodell, das Langzeitstudierende zur Kasse bittet.(taz 02.10.2006)
Dabei bleibt (Ausnahmsweise in Einklang mit Bündnis 90 / Die Grünen Hessen) nur festzustellen: Studiengebühren sind verfassungswidrig, unsozial, ökonomisch unsinnig und politisch falsch
Oktober 2006, Langzeitstudis gegen Studiengebühren (Berlin)
langzeitstudis - 13. Okt, 02:50