Einmalig: Berliner Studentenwerk benachteiligt Langzeitstudis!

Dankbarerweise hat der AStA in seinem neuen Blog über die Zusammensetzung der Rückmeldegebühren informiert. Doch neben dem Skandal der möglicherweise unrechtmäßig erhobenen Gebühr von z.Zt. 50,- EUR sticht noch eine andere Besonderheit ins Auge:

Für das Wintersemester 2006 sind insgesamt mindestens 234,48 EUR zu bezahlen.

Doch Langzeitstudierende müssen zur Rückmeldung bis zu 280,49 EUR zahlen!!! Ausgerechnet das Studentenwerk greift den Lanzeitstudis durch eine skandalöse Gebührenordnung bei den Sozialbeiträgen in die Tasche. Im Gegensatz zum normalen Beitragssatz von 30,68 EUR verlangt das Berliner Studentenwerk bei einer Überschreitung der Regelstudienzeit von 3-6 Semestern 46,02 EUR, bei Überschreitungen um mehr als 6 Semester sogar 76,69 EUR.

Gerade das Studentenwerk, das sich als soziale Einrichtung versteht, benachteiligt Langzeitstudenten in unangemessener Weise. Es ist nicht nachvollziehbar, warum Langzeitstudierende einen Strafbeitrag zahlen müssen. Soll damit der finanzielle Anreiz zum Abbruch des Studiums gegeben werden?

Im Vergleich der Sozialbeiträge der Studentenwerke stellt sich zudem heraus, dass die Berliner Regelung der Bestrafung von Langzeitstudierenden bundesweit einmalig ist! Kein anderes Studentenwerk erhebt höhere Gebühren für Studierende die ihr Studium nicht in der Regelstudienzeit abschließen. Davon unbeeindruckt betont das Berliner Studentenwerk in seiner Selbstdarstellung:

Wir sind bemüht, in sozialer Verantwortung unsere Aufgaben kundenfreundlich, gewissenhaft und wirtschaftlich zu erfüllen.

Dieses Bemühen um die soziale Verantwortung scheint gerade bei Langzeitstudis gescheitert zu sein.

Wir Langzeitstudis gegen Studiengebühren fordern daher: Weg mit der skandalösen Berliner Sozialbeitragssatzung! Gleiche Sozialbeiträge für alle Studierenden!

Anmerkung zum Artikel (26.07.2006):

Zu einem Missverständnis führte dieser Artikel beim Autor von osiwelt - daher hier noch eine Klarstellung: Es handelt sich hierbei keinesfalls um eine neue Regelung - aber auch wenn etwas schon seit Jahren so ist, kann es dadurch kaum weniger skandalös und angreifbar sein. Zudem ist die Gebührenstaffelung in dieser Form und Einmaligkeit wohl wirklich nicht allzu vielen Menschen bekannt.

Cocktails für Langzeitstudis

Wie aus gewöhnlich gut unterrichteten Quellen zu erfahren ist, gibt es auf dem heutigen AStA FU Berlin Hoffest einen Cocktailstand - und nun das beste: Langzeitstudis erhalten verbilligte Cocktails!!! Endlich ist Schluss mit der ständigen Diskriminierung von Langzeitstudis - kommt mit zu Hoffest und outet euch als Langzeitstudis! Wir sehen uns an der Cocktail-Theke und trinken auf die nächsten 10 Semester...

Abzocke bei Langzeitstudiengebühren in Niedersachsen

Mit dem Gesetz zu allgemeinen Studiengebühren wurden die Regelungen zu Langzeitstudiengebühren in Niedersachsen gleich mit geändert. Wer sich wegen Urlaubssemestern oder Gremienarbeit noch auf zusätzliche Freisemester verlassen konnte muss jetzt doch zahlen. Mehr dazu hier.

Achtung!

wichtige Änderungen bei Langzeitstudiengebühren!

Für das kommende Wintersemester ändert sich für Studierende, die vier Semester über der Regelstudienzeit studieren einiges:
  • Urlaubssemester werden als Hochschulsemester angesehen, was heißt: nicht mehr die Fachsemester sind ausschlaggebend, sondern die gesamten Hochschulsemester!
  • ähnlich verhält es sich bei Studienwechsel: hier gelten die Semster die jemand immatrikuliert ist!
  • Gremienarbeit (sowie das Amt der Gleichstellungsbeauftragten), die zuvor dafür sorgte, dass die Langzeitstudiengebühren zwei Semester länger nicht bezahlt werden mussten, wird nicht mehr angerechnet!
  • wer in unmittelbarer Nähe vor Abschluss seines Studiums steht, kann sich nicht mehr von Langzeitstudiengebühren befreien lassen!

Weniger Langzeitstudenten

Aus einem dpa-Artikel vom 07.12.2005

An jeder Uni gibt es sie: Langzeitstudenten. Doch Ihre Zeit läuft langsam ab.


Berlin (dpa) - Manche hatten Angst vor dem Abschluss, andere nutzten Freiräume beim Studieren für andere Tätigkeiten. Eine gewisse Zahl von Langzeitstudenten gehörte lange zum sozialen Gefüge rund um die Universität. Ihre Zeit läuft zunehmend ab, wie Statistiker jetzt belegen. Die Einführung von Gebühren für Langzeit- und Zweitstudium unter anderem in Hessen und Nordrhein-Westfalen ist der Hauptgrund für einen Rückgang der Studentenzahlen in Deutschland auf heute unter zwei Millionen.


Die Möglichkeit des Langzeitstudiums erschließt erst die Möglichkeit für andere Tätigkeiten und öffnet den einen oder anderen Freiraum. Dass im Zuge der neoliberalen Umstrukturierung des Bildungswesens eine solche Möglichkeit des Widerstandes gegen den Verwertungszwang nicht mehr geduldet werden kann, liegt auf der Hand. Daher müssen wir um jeden Langzeitstudienplatz, jedes Zweitstudium, jedes Studium bis zur Rente und überhaupt für die Freiheit des lebenslangen Lernens kämpfen!

Daher: Langzeitstudis gegen Studiengebühren - auf ins StuPa der FU Berlin, im Januar sind wieder StuPa-Wahlen. Hoffentlich nicht unsere letzten.

Was sind eigentlich Langzeitstudenten / Langzeitstudentinnen?

Auskunft darüber gibt Wikipedia:

Der Begriff Langzeitstudent ist ein gesetzliches Konstrukt einiger deutscher Bundesländer, mit dem diejenigen Studenten bezeichnet werden, die die Regelstudienzeit um eine bestimmte Anzahl an Semestern überschreiten.

Gängige Definitionen sind ein Überschreiten der Regelstudienzeit um 4 Semester oder aber die 1,5-fache Regelstudienzeit. Die Definition ist nicht ganz einheitlich.

Da die Regelstudienzeiten meist auf theoretischen Idealannahmen des Studienverlaufs basieren, die den tatsächlichen Studienbedingungen nicht selten widersprechen, liegt der Anteil der als Langzeitstudent klassifizierten Studenten in einigen Studiengängen bei 35 bis 50%.


Das Langzeitstudium kann durch verschiedene Gründe erreicht werden. Auch Langzeitstudis haben daher das Recht nicht diskriminiert zu werden, zumal Langzeitstudenten und Langzeitstudentinnen überproportional häufig einer einkommensschwachen Schicht zuzuordnen sind.

Wir Langzeitstudis gegen Studiengebühren, Langzeitstudenten gegen Studiengebühren und Langzeitstudentinnen gegen Studiengebühren fordern:
Endlich Schluss mit der Diskriminierung von Langzeitstudierenden!

Griechische Langzeitstudis in Gefahr - über 400 Institute besetzt!

Telepolis berichtet über die Studierendenproteste in Griechenland:

Seit fast zwei Monaten befinden sich Professoren und Studierende in Griechenland im Dauerstreik. Sie protestieren gegen geplante Änderungen in der Hochschulgesetzgebung.

Der Protest der Studierenden richtet sich gegen eine Änderung der Hochschulgesetze, durch die vor allem den "ewigen Studenten" - also den Langzeitstudenten und Langzeitstudentinnen das Recht auf Bildung genommen werden soll.

Unter anderem wird dem "ewigen Studenten" den Kampf angesagt – bisher gab es keine zeitliche Begrenzung für ein Studium in Griechenland. Die nun vorgesehene Höchstgrenze der Studiendauer wird massenweise Abiturienten am Studieren hindern, befürchtet man nicht nur in Studierendenkreisen. Das Gesetz sieht einen Aufschlag von 50 Prozent auf die meist 4 Jahre betragende Regelstudienzeit vor. Betroffen davon wären natürlich in erster Linie Kinder aus Arbeiterfamilien, die sich ihr Studium selbst verdienen müssen.

28% weniger Langzeitstudis - Studiengebühren führen zum Studienabbruch!

Seitdem in immer mehr Bundesländern Studiengebühren für Langzeitstudierende verlangt werden, sind die Zahlen der Langzeitstudis dramatisch zurückgegangen.

Die Zahl der Langzeitstudierenden ist in einer Reihe von Bundesländern eingebrochen, seit dort Gebühren von dieser Gruppe verlangt werden. Im Wintersemester 2004/2005 sank die Zahl der Studierenden, die im 15. oder einem höheren Fachsemester studierten, um 35 000, das entspricht einem Rückgang von 28 Prozent, wie Johann Hahlen, der Präsident des Statistischen Bundesamtes, am Dienstag in Berlin erklärte.


Besonders Nordrhein-Westfalen und Hessen haben durch eine rücksichtslose Gebühren-Politik auf sich aufmerksam gemacht. Hier mussten sogar über 40% der Langzeitstudis ihr Studium aufgeben.

In der Statistik machen sich besonders die rückläufigen Studierendenzahlen in Nordrhein-Westfalen und Hessen bemerkbar. Nordrhein-Westfalen senkte die Zahl seiner Langzeitstudierenden um 43, Hessen um 42 Prozent. Welche Motive die Abbrecher hatten – ob sie sich das Studium nicht mehr leisten konnten oder ob sie ohnehin nur als Karteileiche immatrikuliert waren –, können die Statistiker nicht sagen. Mit der Einführung der Gebühren ist auch die Zahl der Studierenden im Zweitstudium stark gesunken: um 44 200, das entspricht 36 Prozent.

Über die persönliche Situation der Langzeitstudis gibt es keine Statistiken. Die Langzeitstudis gegen Studiengebühren meinen: Egal ob als Karteileiche oder als aktiver Studierender - alle haben das Recht auf ein Studium, auch bis zur Rente!

Quelle: Statistisches Bundesamt über den Tagesspiegel http://archiv.tagesspiegel.de/archiv/07.12.2005/2219481.asp#art

Kanzlerin gegen Langzeitstudis

Angela Merkel betont die Pflicht der Studierenden so schnell wie möglich zu
studieren, wie der FOCUS berichtet:

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) verteidigte die geplanten Studiengebühren. Merkel sagte am Mittwoch bei einer Festveranstaltung der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) in München, das Vorhaben sei „wirklich vertretbar“. Sie betonte: „Bei den Langzeitstudenten gibt es sowieso kein Pardon.“ Es gebe angesichts der Mittel, die in die universitäre Ausbildung gesteckt werden, eine „Pflicht“ für jeden Studierenden, schnell fertig zu werden.

http://focus.msn.de/politik/deutschland/studiengebuehren_nid_29795.html

Kampagne gegen Studiengebühren in Berlin

Die Langzeitstudis gegen Studiengebühren sind bei der Kampagne gegen Studiengebühren in Berlin dabei und rufen alle interessierten Gruppen und Einzelpersonen auf, an dem Vorbereitungstreffen am 01.06.2006 teilzunehmen!

01.06.2006 | 16:00 Uhr
Berlinweites Treffen für eine Kampagne gegen Studiengebühren
GEW-Haus
Ahornstraße 5
10787 Berlin


Zum Aufruf

Spätestens nach der Wahl zum Berliner Abgeordnetenhaus im September 2006 wird das Thema “Studiengebühren“ auf der politischen Tagesordnung stehen.

Nachdem das Bundesverfassungsgericht im Januar 2005 das bundesweite Verbot von allgemeinen Studiengebühren gekippt hat, ist die Entscheidung über die Erhebung von Studiengebühren nun Ländersache. Inzwischen ist die Einführung von Studiengebühren in einigen Bundesländern bereits beschlossen. So drohen beispielsweise Studierenden in Hessen Studiengebühren in Höhe von bis zu 1500 Euro pro Semester. Angesichts der desolaten Haushaltslage Berlins scheinen auch 140.000 potentielle GebührenzahlerInnen verlockend.

Studiengebühren (auch versteckte Gebührenmodelle wie die Studienkonten) sind sozial ungerecht. Die soziale Selektion durch Studiengebühren verschärft die ohnehin drastische Ungerechtigkeit im Bildungssystem: Bereits jetzt hängt der Bildungserfolg in Deutschland, wie in kaum einem anderen Land, von der sozialen Herkunft ab. Zudem stellen sie einen weiteren Meilenstein des neoliberalen Umbaus der Hochschulen und der Kommerzialisierung von Bildung dar.

Ziel ist es, bereits in diesem Semester Studiengebühren auf die Tagesordnung der politischen Debatte zu setzten und eben nicht zu warten, bis wir vor vollendete Tatsachen gestellt werden. Mindestens genauso wichtig ist uns auch, dass unser Kampf kein Elitenprotest wird. Vielmehr verstehen wir diesen als einen Bestandteil sozialer Proteste. Daher regen wir eine gemeinsame solidarische Kampagne für den Sommer und Herbst diesen Jahres an. Gegen Prekarisierung und Vereinzelung! Für eine Solidarische Gesellschaft!

Wir laden alle betroffenen und interessierten Gruppen und Einzelpersonen ein, um über eine breite Kampagne gegen Gebühren im Bildungsbereich zu diskutieren und erste Schritte zu planen.

Es laden ein (Stand von 20.05):

* § Abteilung Wissenschaft der GEW Berlin
* AK Hochschulpolitik an der FU
* AStA FU
* AStA der TFH
* AStA UdK
* attac fuAutonomes Schwulenreferat im AStA FU
* Bildungssyndikat der FAU Berlin
* Das Leben ist kein Ponyhof
* Demokratische Linke an der HU
* DGB-Jugend Berlin-Brandenburg
* Die Linke.FU
* Die Linke.HU
* FSI*OSI
* Grüne Hochschulgruppe an der FU
* Hochschulpolitische Linke an der FU
* IG Metall Jugend Berlin / Brandenburg / Sachsen
* Initiative für ein Berliner Sozialforum
* Initiative Lehramt
* Juso-Hochschulgruppen Berlin
* Jusos in der SPD Berlin
* Landesausschuss Studentinnen und Studenten der GEW
* Langzeitstudis gegen Studiengebühren
* ['solid] - die sozialistische jugend Berlin
* Unabhängige Linke an der FU

Keine Darlehen zur Studienfinanzierung für Langzeitstudis!

NRW.BANK und "Innovationsminister" stellen Studiengebühren-Darlehen vor:

http://www.studis-online.de/HoPo/art-467-nrw-studiengebuehren-darlehen.php

Selbstverständlich wieder eine deutliche Diskriminierung von
Langzeitstudierenden:

"Kein Darlehen gibt es - außer für Nicht-EU-Ausländer, die für das Studium
nach Deutschland kommen oder deren Eltern noch nicht lange genug in
Deutschland leben - für "Langzeitstudierende". Wer über 4 Semester mehr
studiert hat (alle Hochschulsemester in Deutschland zählen!), als es der
Regelstudienzeit des aktuellen Studiengangs entspricht, muss direkt zahlen.
Ein erster Studienfachwechsel innerhalb von 2 Semestern wird dabei nicht
berücksichtigt (dann ist es also möglich, bis zu 6 Semester mehr als die
Regelstudienzeit das Darlehen zu erhalten)."

langzeitstudis gegen studiengebühren

länger studieren - ohne gebühren!

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